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seaweed (the hide), 2022
Natürlich möchte man als professionelle Künstlerin keine Landschaften fotografieren, wenn man nach Island fährt. Ich unterlag dieser naiven Verweigerung bereits im ersten Moment der überwältigenden Begegnung mit der umgebenen Szenerie. Strandgut zu fotografieren, so wie damals die Muscheln und Steine an der Ostsee, kam natürlich auch nicht infrage. Da blieb ich standhaft.
Als ich allerdings die wundersamen flächigen und farbenprächtigen, frisch aus dem kalten Wasser angespülten Algen am Meer entdeckte, war es um mich geschehen.
Sie hatten mich gepackt, ich schleppte sie weg und versuchte umgehend, mit meiner Kamera dem inständigen Auftauchen meiner Faszination auf den Grund zu gehen.
Sie erinnern an Oberflächen und Strukturen von menschlicher oder tierischer Haut, an innere Organe oder an merkwürdige, nicht definierbare lebendige Kreaturen einer geheimen Welt.
Und die Farben. Und diese Farben.
Als ich die Bilder sah, wusste ich, dass ich mehr von ihnen wollte.
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