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späte Stille, 2007

späte Stille, 2007
Die Arbeit beschäftigt sich mit der Thematik ehemaliger Heimkinder aus deutschen Erziehungs-heimen in den Jahren zwischen 1950 und 1970. Den rigiden Moralvorstellungen ihrer Zeit ausgesetzt, verbrachten viele Zöglinge unter heute unvorstellbaren Bedingungen ihre Kindheit im Abseits der Gesellschaft; zwischen Nachkriegszeit und deutschem Wirtschaftswunder.
Ein Schlüssel zum Verständnis des Kontextes liefern die Originalstimmen, die über Kopfhörer von dem Tag berichten, an dem sie ins Heim gebracht worden sind – selten nur einmal – und auch von den Gründen dafür.
Auf dem Videomonitor laufen die Erinnerungen an die Gestalt der Orte und Räume der ehemaligen Heime als Abspanntexte permanent über feste Einstellungen von leeren Innenräumen.
Die Arbeit fokussiert den Augenblick der Erinnerung, der zeitlos erscheint und alles Bewegliche zurücktreten läßt und die nicht mehr aufzulösenden Spuren, die das Erlebte im Lebenslauf des Einzelnen hinterlassen haben. Im Gedächtnis bleiben die Gegenstände und Umstände als etwas zurück, das keine scharf umrissenen Konturen hat.
Der Zustand vergangener Kindheit, auch in seiner aktuellen gesellschaftspolitischen Relevanz, wird als fragiler und verletzlicher Raum thematisiert. Es entsteht ein Augenblick des Rückblicks, der Rückbesinnung auf die prägenden Geschehnisse der einzelnen Lebensumstände und ein Nachhall jener in der Gegenwart.

Stimmen
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